Die Werkstatt Religionen und Weltanschauungen ist eng mit den persönlichen Erfahrungen ihrer Gründerin verknüpft.
Im biografischen Gespräch erzählt Ruthild Hockenjos:
In meinen vielen Jahren als evangelische Religionslehrerin an einer Kreuzberger Grundschule – später auch noch an der Hauptschule – war für mich die Herausforderung, mit Kreuzberger Schüler*innen, Eltern und Kolleg*innen ins Gespräch und in ein miteinander Lernen zu kommen – auch wenn unterschiedlichste religiöse oder auch nicht-religiöse Wurzeln die jeweilige Weltsicht und Sprache geprägt haben.
Das führte zu meiner Überzeugung, dass es gerade in Berlin einen Ort braucht, an dem Menschen unterschiedlichster religiöser und kultureller Prägung miteinander und voneinander lernen können. Dies war im Berliner evangelisch-kirchlichen Raum in den 90er Jahren und Anfang 2000 nicht möglich. So entwickelte ich die Idee einer Werkstatt Religionen und Weltanschauungen, die anfangs gedacht war als Lernwerkstatt für Schüler*innen und Lehrer*innen, jedoch mangels erforderlicher Finanzierung dann zu einer Werkstatt mit biografischem Erzählen wurde. Dabei wurde uns wichtig, dass unsere Themenwahl möglichst mit einer gesellschaftlich aktuellen Debatte korrespondiert und unterstützende sowie hinderliche Beiträge unserer eigenen religiösen/weltanschaulichen Traditionen deutlich gemacht werden können. Nach außen wird dies dann jeweils in einer jährlichen Fachtagung zum Ausdruck gebracht.